Nachdem ich am Montag viel zu müde war und gestern einfach keinen Kopf dafür hatte, widme ich mich heute endlich der aktuellen Montagsfrage. Sophia möchte in dieser Woche wissen:
Welche LGBTQIA+-Geschichten kennt Ihr und könnt Ihr empfehlen?
Ich habe bereits am Montag nachgesehen, was gefragt wurde und muss zugeben, dass mir bis jetzt keine richtige Antwort eingefallen ist. Ich sehe im jährlich länger werdenden Label der LGBT-Community nicht unbedingt Stoff für Geschichten, die mich mitreißen würden und käme nie auf die Idee, eine solche Geschichte zu lesen (oder auch zu schreiben oder in ein Verlagsprogramm aufzunehmen), nur um die eigene Vielfalt zu feiern oder zu betonen.
Eine gute Geschichte braucht mehr als das und dann würde ich sie nicht mehr wirklich als LGBTQIA+-Geschichte bezeichnen.
Das ist allerdings wieder ein ganz anderes Thema, das ich aber auch schon oft genug angeschnitten habe. Wie bereits erwähnt, fällt mir keine „richtige“ Antwort ein, also habe ich trotzdem eine Antwort gefunden. Tatsächlich kann ich sogar zwei Empfehlungen abgeben:
Die komplette Expanse-Reihe geht mit LGBT so um, wie es sein sollte: Es ist kein Thema. Ja, die Ehegemeinschaft, die auch zu fünft ein Kind bekommen hat, wird von manchen vielleicht als Sozialschmarotzer angesehen, aber ein wichtiger Politiker, der mit seinem Mann anreist, ist den Autoren zum Beispiel keinen Halbsatz als Erklärung wert. So sollte es eigentlich immer sein, doch ich muss diesen Satz hier abbrechen, um nicht schon wieder die Gefühle einiger Schneeflocken zu verletzen. (Als hätte ich das nicht schon mit der Überschrift getan)
Eine weitere Empfehlung – und in der Tat das erste Buch – das mir zu der Frage eingefallen ist, ist David Levithans Letztendlich sind wir dem Universum egal. Ein Bewusstsein, das jeden Tag in einen anderen Körper springt und sich unsterblich verliebt. Für das Mädchen, das diese Liebe schließlich erwidert, eine große Herausforderung, doch eine schöne Geschichte darüber, dass man auch ohne bestimmte Label oder eine eigene Zeile in der Twitter- oder Instagram-Bio Menschen einfach für das lieben kann, was sie wirklich sind.
Der Roman Letztendlich geht es nur um dich erzählt die Geschichte übrigens aus ihrer Perspektive, trotzdem würde ich zuerst den „ersten“ Teil lesen.
Und mit diesen zwei Empfehlungen verabschiede ich mich jetzt und wünsche noch eine schöne Restwoche. Ich werde heute versuchen, mal wieder aus dem Haus zu kommen und etwas zu erledigen. Vielleicht gelingt es mir ja.
Hey Chris,
ich finde Geschichten, in denen Diversität beiläufig eingeflochten wird wie bereits in meinem Beitrag geschildert auch besser. Mit „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ hast du ja auch eine tolle Geschichte ausgewählt, die eine dahingehende Botschaft vermittelt. Grundsätzlich denke ich aber nicht, dass wir diese Labels gar nicht brauchen. In einer optimalen Gesellschaft wäre es wohl sinnlos, sich einer Ansammlung von Buchstaben zugehörig zu fühlen, aber in unserer gesellschaftlicher Realität, wie wir sie momentan haben, denke ich, dass Kategorien wichtig sind, um die eigene Identität auszudrücken und Menschen zu finden, die ähnliches erfahren, wie man selbst. Von einem Zustand der akzeptierenden Gleichgültigkeit sind wir leider noch meilenweit entfernt.
Liebe Grüße
Sophia
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Oh, Letztendlich sind wir dem Universum egal habe ich auf meiner Liste ganz vergessen! Eine tolle Geschichte :) Muss ich noch schnell ergänzen ;)
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