Na, seid ihr absolut tiefenentspannt und ruhig? In besinnlicher Stimmung und frei von Ärger oder Unmut? Ich auch nicht. Aber so ist die Weihnachtszeit eben. Stress gehört einfach dazu, denn an diesen drei Tagen im Jahr muss man auf einmal jeden sehen, besuchen oder empfangen. Vom Bekochen mal ganz abgesehen.
Aber Weihnachten war ja auch nicht alles in dieser Woche, also lasst mich euch erzählen, was in den letzten Tagen so los war.
Weit oben auf der Warteliste
Ich habe tatsächlich daran gedacht, am Montag nochmal in der Klinik anzurufen und nach meinem Termin zu fragen! Es gab wohl personelle Veränderungen und damit einige Verschiebungen, ich stünde aber weit oben auf der Warteliste, wurde mir versichert.
Die Autismus-Diagnostik soll jetzt wohl auch ebenfalls an einem anderen Standort der Klinik angeboten werden und die dort zuständige Ärztin wollte sich mit mir in Kontakt setzen. Das hat die Gute wohl vergessen, also wurde mir am Telefon versprochen, sie per Mail nochmal zu erinnern, da dort auch früher Termine frei wären.
Nun hoffe ich, dass sie sich noch meldet bzw. denke darüber nach, selbst noch dort anzurufen, denn dieser Standort läge knappe 15 km näher und würde mir so einiges an Fahrerei ersparen. Da ich an beiden Standorten weder Klinik noch Personal kenne, habe ich da auch keinerlei Prioritäten.
Sollte das doch nicht klappen, weil sich die Dame bei mir nicht meldet oder ich sie nicht erreichen kann (so wird wohl mein Plan A aussehen), kann ich aber ab Mitte Januar nochmal anrufen und die Diagnostik dann eben am ursprünglichen Standort machen lassen. Das ginge dann wohl ab Mitte April.
Von Anfang an hatte ich nicht damit gerechnet, dass das alles noch 2021 über die Bühne gehen würde und ich bin im Grunde auch einfach nur froh, dass es nicht vergessen wurde oder so, aber schön ist es natürlich trotzdem nicht.
Wenigstens habe ich jetzt einen Anhaltspunkt und kann zumindest mit einem groben Zeitrahmen kalkulieren. Jetzt muss ich also nur noch zusehen, Kontakt zu dieser Frau zu bekommen, um einen der früheren Termine zu kriegen.
Jahresabschluss
Auf der Arbeit gab es keine Weihnachtsfeier oder solchen Kram, worüber ich gar nicht so traurig bin. Trotzdem merkt man in der letzten Woche, bevor alle in den Weihnachtsurlaub verschwinden, schon die leicht andere Atmosphäre, oder?
Am Montag haben die meisten im Büro gewichtelt und sind dafür extra in ihren ironischen ugly christmas sweatern oder dresses gekommen … davon kann man halten, was man will, aber die Stimmung im Büro war ganz nett. Wir haben auch noch ein Gruppenfoto im schlecht beleuchteten Flur gemacht und eine Kollegin hatte noch Kuchen dabei.
Ab da sind immer mehr Leute in den Urlaub verschwunden und ich war am Donnerstag auch endlich an der Reihe. Die unmittelbare Nähe zum Urlaub gibt mir immer einen kleinen Motivationsschub und so ist der letzte Tag im Büro immer besonders produktiv.
Ich habe Dinge erledigt, an denen ich seit Wochen dran war, habe meine Statistik der letzten zwei Monate nachgetragen, aufgeräumt und meiner Chefin eine Mail geschickt, wie der aktuelle Stand bestimmter Sachen nun ist. Um elf Uhr habe ich mich dann aber auch verabschiedet und bin bestens gelaunt nach Hause gefahren.
Weihnachten – Akt I
Den Donnerstag habe ich dann noch mit der Liebsten alleine verbracht, bevor die Kleine am Freitag nach dem Frühstück wieder von Oma und Opa gebracht wurde. Sie war, wie immer nach ihrer Rückkehr, etwas überdreht und relativ anstrengend, aber der wirklich stressige Teil begann damit erst. Obwohl sie wohl früh wach war, war sie nicht zu einem Mittagsschlaf zu bewegen. Das hat meine Kopfschmerzen auch nicht unbedingt besser gemacht.
Meine Mutter und ihr Mann kamen am Nachmittag zu Bescherung und einem wirklich köstlichen Essen (die Liebste hatte einen Cottage Pie gemacht) vorbei. Die Kleine versteht zwar noch nicht genau, was es mit Weihnachten und den ganzen Geschenken auf sich hat, doch das hält sie nicht davon ab, sich zu freuen, wenn sie eine Spielküche mit jeder Menge Zubehör oder ein paar kleine Dinosaurier bekommt. Die Küche hat sie tatsächlich so begeistert, dass sie direkt angefangen hat, für uns zu kochen. Nudeln mit Ketchup hauptsächlich; weil beides bei der Küche dabei war, nicht weil die Mutter es so vorkocht.
Weihnachten – Akt II
Der stressigste Tag – nicht nur für die Kleine – dürfte wohl gestern gewesen sein. Um kurz nach fünf war das Kind schon wach und ist einfach nicht mehr eingeschlafen. Wir waren morgens bei meinem Vater, seiner Frau und den zwei Katzen (die das Kind total interessant findet), doch mit der Kleinen war einfach nicht viel los, weil sie viel zu müde war. Trotzdem hat sie sich über ihr Spiel-Tablet und das (noch eingepackte) Puppenhaus gefreut.
Nach einem dringend notwendigen Mittagsschlaf ging es dann noch zu Oma und Opa, wo sie die Woche verbracht hatte. Natürlich gab es auch dort noch Geschenke, unter anderem eine neue Puppe.
Gestern Abend – als die Liebste das Kind ins Bett brachte – habe ich mich dann an den Aufbau des Puppenhauses gemacht, damit sie heute damit spielen kann. Auch heute steht noch Besuch an, doch über den werde ich dann in der nächsten Woche berichten.
Ich hoffe nun einfach mal, dass ich einigermaßen fit sein werde und dass ihr und wir heute noch einen schönen zweiten Weihnachtstag erleben. Lasst es euch gutgehen und habt morgen einen guten Start in die letzte Woche des Jahres!