Chaotische Schreibe

Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich seit dem Jahresbeginn mehr lese und auch wieder mehr schreibe (auch wenn man das hier nicht unbedingt merkt). Das ist alles schön und gut, aber ich merke gerade, dass mir eine entscheidende Sache doch noch fehlt: Die Struktur. Na gut, so entscheidend ist die vielleicht aktuell noch gar nicht, aber es würde mir ein Gefühl von Sicherheit geben, wenn ich alles in einer gewissen Ordnung hätte. Vielleicht habe ich aber auch die herrschende Ordnung nur noch nicht erkannt, weil sie sich als Chaos tarnt, wer weiß.

Im einen Moment bearbeite ich das Manuskript meines Romans, ersetze testweise sämtliche „Anführungszeichen“ durch »Guillemets«, um zu merken, dass ein Kapitel davon – aus welchen Gründen auch immer – nicht betroffen ist und nach manueller Behandlung schreit. Im nächsten Moment schießt mir ein Satz durch den Kopf, den ich für eine Ausschreibung unbedingt aufschreiben muss, danach mache ich mir schon wieder Gedanken um den Beginn einer Kurzgeschichte für eine andere Ausschreibung. Und zwischendurch schreibe ich immer wieder an Texten für das eBook, das ich gerne in diesem Jahr noch fertigstellen würde. Das klingt so groß, dabei bin ich mir nicht sicher, ob es auch nur annähernd 100 Seiten haben wird. Ich schreibe ein paar Sätze an einem Text, direkt danach einen Absatz für einen anderen. Dann lese ich mal wieder ein Kapitel und schreibe danach eine grobe Skizze der erwähnten Kurzgeschichte nieder. Das alles findet dann auch noch teilweise in Word, teilweise auf einem normalen Kollegeblock statt.

Alles kommt so langsam aber sicher voran, aber eben kreuz und quer. Es ist schön, sich wieder aufs Schreiben konzentrieren zu können, auch wenn es nur langsam voran geht und ich weit von einer festen Seitenanzahl pro Tag entfernt bin. Trotzdem wäre es schön, sich beim Schreiben auch nochmal ein bisschen besser konzentrieren zu können. Aber verglichen mit meinem Schreibverhalten im vergangenen halben Jahr (und mehr) ist das wohl schon als Jammern auf hohem Niveau anzusehen. Am Ende gibt es dazu wohl doch nur eins zu sagen: Wird schon.

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7 Gedanken zu „Chaotische Schreibe

      1. Allerdings gab und gibt es auch für mich Tage, Zeiten, an/zu denen mir mein Chaos kontraproduktiv erscheint. Und dann erinnere ich mich daran, daß Kreativität nur schwer in strenge Grenzen paßt …

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      2. Ja, Chaos an sich ist ja nichts Gutes und nichts Schlechtes. Manchmal ist das, was wir brauchen und manchmal eben nicht.
        Und wenn dann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ist alles wieder im Fluss. Bis dahin sollte man aber auch nicht versuchen, etwas zu erzwingen.

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  1. Das ist wirklich eine sehr kreative Vorgehensweise :D ich hätte da durchaus meine Probleme mit dieser sprunghaften Umsetzung. Aber wenn du damit klar kommst und produktiv bist, solltest du dich nicht unnötig einengen ;)
    Liebe Grüße, Alex

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  2. Für mich (also wenn ich so arbeite) ist das eigentlich ein Zeichen dafür, dass ich nicht genau weiß, was ich eigentlich schreiben soll. Wenn mir die Ideen für mein eigentliches Projekt fehlen, mache ich auch ständig was anderes, alles halb, nix ganz. In diesem Sinne: Schreibblockaden gibt es eigentlich nicht, es fällt einem halt nix ein.

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    1. Das stimmt schon, ist wohl auch ein Stück weit Interpretationssache. Die meiste Zeit weiß ich nämlich, WAS ich schreiben oder vielmehr will, ich weiß nur nicht, WIE ich das schreiben soll. Insofern ist die Blockade für mich ein Hindernis auf einem Weg, von dem ich sehr wohl weiß, wie er weitergehen wird, ich nur keine Ahnung habe, wie ich auf die andere Seite komme.

      Und das alles halb, nix ganz ist wirklich eine Qual. Ich werde aber langsam besser darin, das zu verhindern. Dann werden kurze Notizen gemacht, damit eine Idee nicht ganz vergessen wird, und dann wende ich mich wieder dem Hauptprojekt zu.

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