Ja, ich mag Dirk Bernemann. Wie bereits erwähnt. Jetzt habe ich nach Jahren nochmal eines seiner Bücher gelesen. Die Geschichten in Vom Aushalten ausfallender Umarmungen sind teilweise hart, spielen mit Existenzängsten, Dingen die man Flüchtlingskrise nennen kann oder den Schicksalen auf beiden Seiten eines Kik-Shirts.
Bernemanns Stil ist dabei manchmal derb, sehr direkt oder auch gezielt überspitzt, dennoch fällt es einem nicht schwer, jedes Wort zu glauben. Es geht um Dinge, die jeden Tag geschehen, in unserer Welt oder unseren Köpfen. Um Dinge, über die man uns beigebracht hat, nicht zu reden. „Aber nicht so gewollt und nicht gekonnt abstoßend wie Feuchtgebiete„, sage ich immer, wenn ich jemandem Ich hab die Unschuld kotzen sehen empfehle und das gilt auch hier. Ja, die Texte sind derb, aber eben nur so derb, wie sie eben sein müssen, um das zu sein, was sie sein sollen. Daraus dann noch gut lesbare und unterhaltsame Texte zu machen, die einen zum Nachdenken bringen könnten, wenn man beim Lesen nicht immer schon still zustimmen würde, das ist die Kunst. Und was das anbelangt, ist Dirk Bernemann in meinen Augen ein Künstler.
Ein Gedanke zu „Vom Aushalten ausfallender Umarmungen“